Kantenbearbeitung mit Hartmetallfrässtiften

Warum ist Kantenbearbeitung so wichtig?

Bei der Kantenbearbeitung werden Werkstücküberhänge entfernt. Dadurch minimiert sich die Verletzungsgefahr.

Darüber hinaus kommt der Kantenbearbeitung in zahlreichen Branchen eine übergeordnete Bedeutung zu. Definierte Kanten sind eine Voraussetzung für das sachgerechte Verschweißen von Bauteilen (V-Nähten). Außerdem haben sie entscheidenden Einfluss auf die Beständigkeit von Bauteilen.

Oxidieren Eisen und Stahl mit Sauerstoff in der Gegenwart von Wasser (z.B. an der Atmosphäre, im Wasser und im Erdboden) kommt es zur Korrosion und es bildet sich Rost. Korrosion (Rost) stellt ein großes Problem bei der Verwendung und Verarbeitung von Stahl dar. Rost ist nicht nur unansehnlich, sondern schwächt den Werkstoff.

Um Werkstücke vor Korrosion (Rost) zu schützen, kommen häufig Beschichtungssysteme wie Lacke, Pulverbeschichtungen oder metallische Überzüge zum Einsatz. Die Beschaffenheit der zu beschichtenden Oberfläche hat dabei wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Korrosionsschutzmaßnahmen.

Beschichtungen an scharfen Kanten weisen eine geringere Schichtdicke auf als auf planen Oberflächen. Die Schutzschichten platzen häufiger ab und können zudem leichter beschädigt werden.

Gerundete Kanten hingegen gewährleisten einen gleichmäßigen Beschichtungsauftrag mit ausreichenden Schichtdicken. Daher müssen alle am Bauteil vorhandenen scharfen Kanten entgratet, gebrochen und im besten Fall auf einen Radius ≥ 2mm gerundet werden.

Für die definierte Verrundung von Kanten als optimale Vorbereitung zum Beschichten empfiehlt PFERD Hartmetallfrässtifte der Zahnung EDGE.

Zusätzlich zur Kantenbearbeitung als Sicherheits- oder Korrosionsschutzmaßnahme, spielen verrundete Kanten auch aus ästhetischer Sicht eine wichtige Rolle.

Welche Arten der Kantenbearbeitung gibt es?

Bei der Kantenbearbeitung lassen sich zwei verschiedene Anwendungsfälle unterscheiden:

  • definierte Kantenbearbeitung
  • flexible Kantenbearbeitung

PFERD bietet sowohl Zahnungen und Ausführungen für die flexible als auch für die definierte Kantenbearbeitung an.

Welche Frästiftformen eignen sich für die definierte Kantenbearbeitung?

Für die definierte Kantenbearbeitung stehen folgende Frässtiftformen zur Verfügung:

Kegelsenkform EDGE

Kegelsenkförmige Frässtifte mit der Bezeichnung EDGE erzeugen exakt definierte Fasen. Je nach Ausführung lassen sich 30°- bzw. 45°-Fasenwinkel anfasen.

Frässtifte mit einem Fasenwinkel von 45° können in Kombination mit dem EDGE Cutting System eingesetzt werden. Die erzeugte Fasenbreite beträgt 1,2 mm (+/- 0,2 mm).

Verrundungsfrässtifte V EDGE

Verrundungsfrässtifte mit der Bezeichnung EDGE erzeugen exakte Radien. Sie eignen sich für die Herstellung und Bearbeitung von 3mm-Außenradien und können in Kombination mit dem EDGE Cutting System eingesetzt werden. Die Frässtifte sind nicht nachschleifbar.

Welche Zahnung eignet sich für die definierte Kantenbearbeitung?

Hartmetallfrässtifte mit der Zahnung EDGE wurden speziell für die definierte Kantenbearbeitung entwickelt. Dank ihrer besonderen Konstruktion können die Frässtifte exakt an Kanten entlanggeführt werden, ohne das Werkstück zu beschädigen.

In nur einem Arbeitsschritt können so exakte Kantenformen erzeugt werden – wahlweise mit definierten 30°- oder 45°-Fasen oder einem definierten Radius von 3,0 mm. Die Kantenverrundung ist u.a. als Sicherungsmaßnahme für den Korrosionsschutz gefordert laut: ISO 12944-3, ISO 8501-3, SOLAS XII/6.3 (Ref. T4/3.01 MSC. 1/Circ. 1198).

Welche Frästiftformen eignen sich für die flexible Kantenbearbeitung?

Für die flexible Kantenbearbeitung stehen folgende Frässtiftformen zur Verfügung:

Kegelsenkform

Die kegelsenkförmigen Frässtifte nach DIN 8032 mit Verzahnung nach DIN 8033 eignen sich zum flexiblen Senken und Anfasen. PFERD bietet die Frässtifte in den Varianten KSJ (60°) und KSK (90°) an.

Als Doppelender sind die Frässtifte beidseitig verzahnt und einsetzbar.

Verrundungsfrässtifte

Verrundungsfrässtifte zeichnen sich durch ihre stirnseitig konkave Form aus. Sie sind nach DIN 8033 verzahnt und auf die Herstellung und Bearbeitung von Außenradien und Kantenverrundungen ausgelegt. Die Frässtifte sind nicht nachschleifbar.

Radiusfrässtifte

Radiusfrässtifte mit konkaver Form und Spezialzahnung kommen bei der Herstellung und Bearbeitung von Außenradien zum Einsatz. Sie sind in zwei Ausführungen erhältlich: zylindrisch mit dreifacher, konkaver Kontur oder mit konkaver Form zum Schaft hin verjüngt. Die Frässtifte sind nicht nachschleifbar.

Winkelfrässtifte

Winkelfrässtifte sind stumpfkegelförmige, zum Schaft hin verjüngte Frässtifte nach DIN 8032 mit Verzahnung nach DIN 8033. Sie kommen bei der Bearbeitung schwer zugänglicher, rückseitiger Kanten zum Einsatz.

PFERD bietet Winkelfrässtifte in den Varianten WKN und WKNS an. WKN bezeichnet die Ausführung ohne, WKNS die Ausführung mit Stirnverzahnung.

Welche Zahnung eignet sich für die flexible Kantenbearbeitung?

PFERD empfiehlt Hartmetallfrässtifte der Zahnungen 3, 3 PLUS, 5 sowie Frässtifte der Spezialzahnung (SP) für die flexible Kantenbearbeitung. Durch ihre speziellen Formen erzeugen diese Frässtifte nahezu exakte Fasen und Radien.

Die Frässtifte sind frei führbar und können auch an schwer zugänglichen Stellen flexibel eingesetzt werden.

EDGE Cutting System

Das EDGE Cutting System besteht aus Frässtiften der Zahnung EDGE und einer speziellen Führungshülse.

Das System kann auf jedem handelsüblichen Antrieb eingesetzt werden, um eine optimale Führung während leichter Entgratarbeiten zu erreichen.

Frässtifte des EDGE Cutting Systems können bei Bedarf nachbestellt und ausgetauscht werden.

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